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Das Rasseportrait Historie Der heutige Lebensraum umfasst ca. 350 Hektar und es leben zurzeit etwa 300 Pferde dort. Verschiedene fremdrassige Hengste, z. B. Huzulen, Exmoor-, Welsh- und Highland-Ponies, sind in der Vergangenheit zum Decken in der Herde eingesetzt worden. In den letzten Jahrzehnten sind überwiegend Konik-Hengste aus Polen zur Verwendung gekommen und haben dafür gesorgt, dass der heutige Dülmener phänotypisch einheitlicher erscheint; als Sand- oder Graufalbe mit Aalstrich, teilweiser Zebrierung an den Beinen und Schulterkreuz. Weiter kommen auch noch Braun- und Schwarzbraunfalben vor. Gelegentlich tauchen noch deutliche Domestikationsmerkmale auf, wie Schnippe, Stern, oder auch schon mal ein weißer Fuß. Angestrebt wird phänotypisch ein "Wildpferd" in den Falb-Farben. Bedingt durch die natürliche Selektion sind die Dülmener Wildpferde sehr hart, widerstandsfähig und genügsam. Die Tiere bekommen nur ein gewisses Zufutter (Heu, Grassilage) im Winter. Der/die Deckhengst/e wird/werden nur saisonal eingesetzt, damit gewährleistet ist, dass in der Schlechtwetterphase, vor allem im Winter, keine Fohlen geboren werden. Zum Zwecke der Verhaltensforschung wurde die Dülmener Herde immer wieder zu Studien genutzt. Dadurch sind schon viele neue Erkenntnisse gewonnen worden.Jedes Jahr am letzten Samstag im Mai ist Fangtag. Im Rahmen eines "Volksfestes" werden die Jährlingshengste aus der Herde heraus gefangen. Das Gros wird anschließend bei einer Auktion meistbietend versteigert. Einige ausgewählte Junghengste werden vom Herzog von Croy behalten und aufgezogen, damit diese womöglich als Deckhengste in der Herde eingesetzt werden können. Früher sind auch Stuten in private Hand gegeben worden. In erster Linie sind diese Tiere die Grundlage für die Westfälische Reitponyzucht gewesen. Daneben sind sie herangezogen worden, die Dülmener Zucht außerhalb der Wildbahn zu begründen. Die so gezogenen Pferde dürfen nicht als Original Dülmener Wildpferd bezeichnet werden, sondern werden als Dülmener eingetragen. Nur die Pferde aus dem Besitz des Herzog von Croy (Wildbahn) dürfen als Dülmener Wildpferde bezeichnet werden. Dieser Name ist inzwischen geschützt. Momentane Lage des Dülmeners Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten Der Dülmener ist spätreif, wie die meisten Robust- und Primitivrassen, d. h. dass der Dülmener nicht vor dem 3. Lebensjahr eingefahren und nicht vor dem 4. Lebensjahr in Beritt genommen werden soll. Sonst sind frühzeitige körperliche Schäden vorprogrammiert. Die beste Haltungsform für Dülmener ist ganzjährige Offenstallhaltung bei nicht zu kleiner Bewegungsfläche (Weide). Dülmener sind nämlich "echte Naturburschen". Gefährlich ist eine fette Weide wegen Verfettung und Hufrehe-Gefahr. Es ist daher oft notwendig, den täglichen Weidegang einzuschränken.
Erscheinungsbild/Auszüge aus der Zuchtzielbeschreibung Der Dülmener ist ein kalibriges Kleinpferd mit einem Stockmaß (Schulterhöhe) von 125 bis 135 cm. Für große oder schwere Reiter ist zu erwähnen, dass durchaus Dülmener vorkommen, die über das Stockmaß von 140 cm (diese Tiere sind nicht zur Zucht zugelassen) hinausgehen. Harmonische Köpfe mit offenen, lebhaften Augen und kurzen, spitzen Ohren sind typisch. Der Hals ist genügend lang, leicht gewölbt, Unterhals wird noch toleriert. Mäßig ausgebildeter Widerrist, der in den elastischen und gut bemuskelten Rücken übergeht mit einer oft abgeschlagenen Kruppe. Trockene, markante Gelenke, stabile Röhrbeine, nicht zu lang gefesselt, und gute, harte Hufe sind weitere Charakteristika der Rasse. Farben: Falben in allen Variationen, alle mit mehr oder weniger ausgeprägter Wildzeichnung; (Aalstrich Zebrierung Schulterkreuz) weiße Abzeichen sind nicht erwünscht. Bewegungsablauf: Taktrein, raumgreifend, elastisch, nicht zu flach, energischer Schub aus der Hinterhand. Rassebeschreibung:© Interessengemeinschaft des Dülmener Wildpferdes Deutschland e. V.
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